Die Ayiera-Initiative

Eine Erfahrung, die sein Leben veränderte

Es war ein besonderes Turnier gewesen: der World Cup der Obdachlosen in Südafrika. Das war 2006. Hamilton Ayiera Nyanga, Namensgeber der Ayiera-Initiative, hat auch daran teilgenommen.

Die Sport-Plattform Sport&Dev.org hat beschrieben, wie Hamilton Ayiera damals, nach dem Erfolg beim World Cup, alles in die Waagschale warf und loslegte: mit der Veränderung seines eigenen Lebens, der seiner Leute im Slum und der ganzen Gemeinschaft im Dorf.

Auf der Plattform hieß es in einem Bericht aus dem Januar 2011:

Wie Helden empfangen

Er gründete eine Straßenfußball-Mannschaft in der Hoffnung, Kenia bei der Obdachlosen-Weltmeisterschaft 2004 in Göteborg (Schweden) vertreten zu können.

Sein Team musste jedoch bis 2006 warten, bis es den Durchbruch schaffte und als erstes Team Kenias bei der Obdachlosen-Weltmeisterschaft in Kapstadt, Südafrika, teilnahm. Sie kehrten von dem Turnier wie Helden zurück, und jeder der acht kenianischen Spieler erhielt Geld und Unterstützung um sein Leben zu verbessern.

Alle sind stolz, wenn „ihr“ Direktor von einer Reise zurückkommt. Einmal war ihr Stolz für ihn nahezu grenzenlos: Von der Liechtensteiner Football is More (FIM) erhielt er 2019 die Role Model Auszeichnung „Herausragende Persönlichkeit“.

Hamilton Ayiera Nyanga im Gymnasium Alleestraße 2019

Vom Frisörladen zur Kinder- und Jugendinitiative

Hamilton eröffnete einen Friseursalon und baute sein Geschäft langsam auf. Außerdem gründete er seine eigene Organisation namens Ayiera Initiative, die Kinder aus den Slums unterstützte. Die Organisation war an dem Team von Spielern beteiligt, die zur Obdachlosen-Weltmeisterschaft in Rio reisten, um Kenia zu vertreten.

Die Obdachlosen-Weltmeisterschaft hat das Leben von Hamilton Ayiera Nyanga vollständig verändert. In nur kurzer Zeit ist er ein unabhängiger Mann geworden, hat Arbeitsplätze geschaffen und konnte dadurch dazu beitragen, das Leben vieler unterprivilegierter Kinder und Jugendlicher aus dem Slum zu verbessern.

Vorbild für Tausende Kinder und Jugendliche

Hamilton Ayiera Nyanga, den sie alle den „Direktor“ nennen, ist heute für viele Kinder und Jugendliche ein großes Vorbild. Denn er hat zunächst ohne jede Hilfe von außen nach dem Turnier in Südafrika Initiative ergriffen. Und zwar seine eigene – die „Ayiera-Initiative“. Sie hat sich selbst den Zusatz „Slum Changers“ gegeben. Also die, die das Elendsviertel verändern.

Mit Hilfe von CARE, dem Entwicklungshilfe-Ministerium und der Stiftung Zukunft für Kinder in Slums hat er mit seinem Engagement über tausend von ihnen inzwischen einen Schulbesuch ermöglicht. Nicht nur die Primarschule (die dort acht Jahre dauert), auch das College oder einigen sogar die Universität.

Nur, wer in die Schule geht, bekommt ein Mittagessen

Für Menschen aus reichen Ländern mag es wie Zynismus, ja vielleicht sogar brutal klingen. Aber zu den eigenen entwickelten Ideen gehört die Überzeugung, dass nur Mittagessen im Community Centre bekommen darf, wer vorher in der Schule war. So sollen die Kinder „gezwungen“ werden, den Unterricht zu besuchen. Dadurch werden sie gleichzeitig von der verbreiteten Kriminalität und den Clan-Gruppen ferngehalten. 

Mittagessen im Jugend-Zentrum der Ayiera-Initiative.
Mittagessen im Ayiera-Zentrum. | Foto © Tom Rübenach

Wie oben auf dem Foto zu sehen, ist es ein einfaches Essen. Aber die Kinder müssen es sich nicht aus dem Müll puhlen, sondern können gemeinsam in einem Raum essen – im Ayiera Community Centre. Es wurde – übrigens mit sehr viel Eigenarbeit – durch finanzielle Hilfe aus Deutschland 2016 erbaut. Es steht unmittelbar neben dem Bolzplatz, auf dem die Fußball-Turniere stattfinden. „Slum Footie“ nennen sie das.

„Es gibt noch viel mehr zu tun“

In einem Interview auf der eigenen Ayiera-Initiative-Homepage  sagt Hamilton Ayiera: „Als ich zurückkam nach Korogocho, hatte ich das starke Bedürfnis, die Kraft des Sports zu nutzen. Und das ist übrigens genau das, was wir heute noch machen. Auf diese Weise nehmen wir die sozialen Herausforderungen an, die den Korogocho-Slum so negativ prägen. Dieser starke Wunsch brachte mich dazu, die Ayiera Initiative zu gründen.“

„Die Initiative ist auf unser Dorf ausgerichtet. Sie ist eine karitative Organisation für ‚Entwicklung durch Sport‘. Besonders durch den Sport helfen wir Kindern und Jugendlichen, einen Weg aus dem Elend zu finden. Fußball, oder wie wir es nennen ‚Slum Footie‘, ist ein super wirkender Katalysator. Er hilft, sozialen Wandel und Entwicklung in Korogocho zu erreichen.“

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