Die Ayiera-Initiative in Nairobi

Seit 15 Jahren arbeitet Hamilton Ayiera im Slum für eine bessere Zukunft

Vor über elf Jahren wurde Hamilton Ayiera Nyanga zu einem Obdachlosen-Turnier nach Südafrika eingeladen. Er war einer von ganz wenigen Spielern aus Kenia, der mitfahren durfte. So gut war er. Geboren und aufgewachsen im Slum, lernte er von Kindesbeinen auf, was es heißt, sich sein Essen notfalls auf dem Müll suchen zu müssen. Seine Eltern hatten wenig Geld und konnten ihm kaum die Schule bezahlen.

Und doch ist er heute für viele Kinder und Jugendliche ein großes Vorbild. Denn er hat zunächst ohne jede Hilfe von außen nach dem Turnier in Südafrika Initiative ergriffen. Und zwar seine eigene – die „Ayiera-Initiative“. Sie hat sich selbst den Zusatz „Slum Changers“ gegeben. Also die, die das Elendsviertel verändern.

Mit Hilfe von CARE, dem Entwicklungshilfe-Ministerium und der Stiftung Zukunft für Kinder in Slums hat er mit seinem Engagement über tausend von ihnen inzwischen einen Schulbesuch ermöglicht. Nicht nur die Primarschule (die dort acht Jahre dauert), auch das College oder einigen sogar die Universität.

Kinder im Jugendzentrum der Ayiera-Initiative in Korogocho (Nairobi, Kenia) bekommen ein Mittagessen. © Tom Rübenach
Eine einfache Mahlzeit im Community Centre der Ayiera-Initiative. © Tom Rübenach

Nur wer in die Schule geht, bekommt ein Mittagessen

Zu den eigenen entwickelten Ideen gehört die Überzeugung, dass nur Mittagessen im Community Centre bekommen darf, wer vorher in der Schule war. So sollen die Kinder „gezwungen“ werden, den Unterricht zu besuchen. Dadurch werden sie gleichzeitig von der verbreiteten Kriminalität und den Clan-Gruppen ferngehalten. 

Wie oben auf dem Foto zu sehen, ist es ein einfaches Essen. Aber die Kinder müssen es sich nicht aus dem Müll puhlen, sondern können gemeinsam in einem Raum essen – im Ayiera Community Centre. Es wurde – übrigens mit sehr viel Eigenarbeit – durch finanzielle Hilfe aus Deutschland 2016 erbaut. Es steht unmittelbar neben dem Bolzplatz, auf dem die Fußball-Turniere stattfinden. „Slum Footie“ nennen sie das.

„Es gibt noch viel mehr zu tun“

In einem Interview auf der eigenen Ayiera-Initiative-Homepage  sagt Hamilton Ayiera: „Als ich zurückkam nach Korogocho, hatte ich das starke Bedürfnis, die Kraft des Sports zu nutzen. Und das ist übrigens genau das, was wir heute noch machen. Auf diese Weise nehmen wir die sozialen Herausforderungen an, die den Korogocho-Slum so negativ prägen. Dieser starke Wunsch brachte mich dazu, die Ayiera Initiative zu gründen.“

„Die Initiative ist auf unser Dorf ausgerichtet. Sie ist eine karitative Organisation für ‚Entwicklung durch Sport‘. Besonders durch den Sport helfen wir Kindern und Jugendlichen, einen Weg aus dem Elend zu finden. Fußball, oder wie wir es nennen ‚Slum Footie‘, ist ein super wirkender Katalysator. Er hilft, sozialen Wandel und Entwicklung in Korogocho zu erreichen.“

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